Wohnraumspekulationen sind keine hehren Wirtschaftsziele

Das statistische Landesamt stellt eine Unterdeckung von über 40 Tausend Wohnungen fest, der Ministerpräsident erklärt, dass sich „bezahlbarer Wohnraum zu einer der wichtigsten sozialen Fragen entwickelt“ – passender hätte der Stadtspaziergang mit MdB Chris Kühn nicht stattfinden können, zum dem der Ortsverband Baden-Baden und die mittelbadische Landtagsabgeordnete Bea Böhlen am Mittwoch eingeladen hatten.

„Die städte- und wohnungsbaupolitischen Herausforderungen in unserer  Stadt mit den Augen des wohnungsbaupolitischen Sprechers der Grünen Bundestagsfraktion zu betrachten, war uns ein besonderes Anliegen“, stellte Fabrice Gireaud, Sprecher des Ortsverbandes, nach dem fast zweistündigen Termin fest, an dem ein Dutzend Menschen teilnahmen.

Ob Leerstände, Fremdnutzungen von Wohnungen als unangemeldete Ferienwohnung und die Veräußerung von Sanierungsgebäuden zum Zweck der Immobilienspekulation – für all diese Phänomene habe eine Stadt die Möglichkeit, bestimmte Satzungen zu erlassen, um diesen Missständen entgegen zu wirken: „Wohnraumspekulationen sind keine hehren Wirtschaftsziele“, stellte denn auch Chris Kühn fest.

Es gebe sehr viele positive, nachhaltige und innovative Beispiele für phantasievollen Wohnungsbau auch im sozialen Bereich. Kommunen und Wohnungsbaugenossenschaftenmüssten dafür auch einfach enger zusammen arbeiten, empfahl der wohnungsbaupolitische Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion.

Auch das Gefängnis in der Stadtmitte war Station des Stadtrundgangs. Hier habe ein Eigentümerwechsel stattgefunden, wusste Stadträtin und Fraktionsvorsitzende Sabine Iding-Dihlmann zu berichten.

Ob jetzt das Objekt entwickelt werde, darüber gebe es mehr Mutmaßungen als Gewissheit.